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Oder: So kamen wir vom Omnibusbahnhof zum Hafenbecken. Eine etwas längere Geschichte. Unser
ehemaliges, von der Stadt Neuss seit 1967 angemietetes,
Vereinsheim in den Räumen der ehemaligen Kraftpoststation
(Postanschrift: Am Omnibusbahnhof/Brückstrasse, 41460 Neuss)
wurde neben uns seit 1979 dienstags, donnerstags und am ersten
und dritten Wochenende eines Monats vom bosnischen Kultur- und
Sportverein „Bosna i Hercegovina“ e.V. zu seinen Treffs
genutzt. Wir
selbst waren v. a. montags, mittwochs und freitags vor Ort. Tagsüber
hatte der im gleichen Gebäude gelegene städtische Jugendtreff
„Café Greyhound“ während seiner wochentäglichen Öffnungszeit
von 12.00 Uhr bis 17.00 Uhr die Möglichkeit, unsere Räume bei
erweitertem Platzbedarf z.B. bei aufwändigen „creative“-Aktionen
(basteln darf man ja nicht sagen!) zu belegen. Über
diese regelmäßige Nutzung hinaus veranstalteten wir im
Vereinsheim Einzelaktionen wie beispielsweise Feten,
Informationsveranstaltungen und Schulungen. Einzelnutzungen
unserer Räume z.B. durch den Jugendring Neuss, den Arbeitskreis
„Offene Türen“ der Stadt Neuss u. a. rundeten das
Nutzerbild ab. Seit
Anfang des Jahres 2000 ist der Bereich des Omnibusbahnhofes
Gegenstand einer städtebaulichen Diskussion geworden. Nachdem
in der unmittelbaren Umgebung das Stadtbild massive
Umbauten/Aufwertungen erfuhr (Umbau Zeughaus, Umbau Horten inkl.
Verlagerung Theater und Kreisverwaltung), legte die Stadt Neuss
einen städtebaulichen Wettbewerb auf, der das Planungsgebiet
Omnibusbahnhof/Wendersplatz/Hafenbecken 1 umfasste. Der
Sieger des Wettbewerbs sah neben der Umgestaltung des
Omnibusbahnhofes bei Abriss der bestehenden Bebauung an der Brückstrasse
(= unser Vereinsheim, Café Greyhound, öffentliche Toiletten)
einen Neubau einer Jugendeinrichtung gegenüber der Einmündung
Industriestrasse/Hammer Landstrasse vor. Nachdem
die grundsätzliche politische Weichenstellung zugunsten einer
städtebaulichen Aufwertung des Areals sich abzuzeichnen begann,
hatten sich bereits Jugendring Neuss und CVJM Neuss e.V. in öffentlichen
Sitzungen und Stellungnahmen für eine Verlagerung von Café
Greyhound und CVJM in die ungenutzten Cretschmar-Hallen am
Hafenbecken 1 ausgesprochen (vgl. hierzu auch die Beiträge zum
Thema im Archiv der Jugendring-Website). Eine
ebenfalls vom Jugendring gestartete Internet-Umfrage ergab eine
überwältigende Mehrheit für den neuen Standort
Cretschmar-Hallen. Vor
einiger Zeit kam neben dem oben genannten noch der grundsätzliche
Komplex „Hafen“ hinzu; es ging um Fragen wie künftige
Hafennutzung (Einbezug Ostufer Hafenbecken 1/CASE-Gelände für
„hafenfremde“ (= nichtindustrielle) Nutzung Kontra
Bestandsschutz der bestehenden Betriebe, Fusion(en)). Im
kommunalpolitischen Raum wurde bereits von einer
„Jahrhundertentscheidung“ gesprochen. Die
Erfahrung zeigt immer wieder: Wenn, wo und wann auch immer
Politiker von einer Jahrhundertentscheidung sprechen, man kann
sicher sein, dass sich zum einen die Prozesse bis zur endgültigen
Entscheidungsfindung enorm in die Länge ziehen, zum anderen
werden Einzelbestandteile des gesamten zur Entscheidung
anstehenden Paketes schon mal vergessen oder zum Gegenstand
politischer „Verkaufsverhandlungen“, je nachdem, welche
Partei oder Interessengruppe welchen Bereich wie entschieden
haben möchte. Damit
die ganze Mischung noch die nötige Würze bekam und der/die
Leser/in dieser Seite gar nicht mehr weiß, wo’s langgeht, möchten
wir an dieser Stelle die unterschiedlichen öffentlichen
Stellungnahmen und Ideen zur damals angedachten Nutzung,
insbesondere der Cretschmar-Hallen (CH), noch einmal aufzählen:
-
Abriss Greyhound / CVJM und Neubau gegenüber Industriestrasse -
Verlagerung Greyhound / CVJM in CH -
CH als Hafenmuseum -
CH als Standort für Medienunternehmen, teilweise Parkhaus wie
vorher; zusätzlich Neubau Jugendeinrichtung auf dem
vorgelagerten Parkplatz -
CH: kommerzielle Nutzung mit Gastronomie etc. Das
Ganze jetzt noch wahlweise mit dem Erhalt der bestehenden Hallen
oder Abriss und Neubau an gleicher Stelle multipliziert ergab
schon eine ganz schöne Anzahl von Möglichkeiten, aber
Vorsicht: Anspruch auf Vollständigkeit erhebt diese Liste
nicht, bestimmt hatten wir noch was vergessen. Macht
aber nix, denn unsere Ansicht dürfte rübergekommen sein: Schon
allein die Verlagerung Greyhound / CVJM warf eine ganze Menge
Fragen auf; was passiert dann eigentlich z. B. erst bei
Problemen wie der zukünftigen Verkehrsführung bzw.
Hafennutzung? Vor
diesem Hintergrund konnten wir uns also doch eigentlich beruhigt
zurücklehnen, weil ja die Entscheidungsfindung in den
politischen Gremien der Stadt Neuss mit Sicherheit noch einige
Jahre dauern würde und auch dann die Umsetzung erst in Angriff
genommen werden musste. Aber
Vorsicht: Gerade weil es dabei um Entscheidungen von enormer
Tragweite für Stadtbild, -entwicklung und den Hafen ging, wurde
eine Frage wie die Verlagerung einer Jugendeinrichtung schnell
zur Randbemerkung, die man entweder mal eben nebenbei
mitentscheidet oder im Vorfeld erledigt, damit man’s aus den Füssen
hat (wäre uns noch am liebsten gewesen) oder die man beim Blick
aufs Ganze schlicht übersieht. Fakt
war, dass über kurz oder lang Greyhound und CVJM nicht mehr am
Omnibusbahnhof angesiedelt sein würden. Weiter
stand fest, dass alle im Neusser Stadtrat vertretenen Parteien
die weitere Existenz des Städtischen Jugendtreffs (und damit
impliziert auch den Weiterbestand eines CVJM-Vereinsheims)
zugesichert hatten. Hier
passt auch das Zitat des 1. Beigeordneten Peter Söhngen aus
seinem Grußwort anlässlich der 50-Jahr-Feier des CVJM Neuss am
15.09.1996: „Seien Sie sicher: Wenn sich im Bereich
Omnibusbahnhof mal etwas tun wird, werden wir Sie nicht
vergessen.“ Im
kommunalpolitischen Raum war noch nichts endgültig entschieden:
Die CDU schien das Engagement von Privatinvestoren am Standort
CH zu favorisieren, SPD und Grüne waren für die Lösung
Jugendring/CVJM, von FDP und Unab / PDS wussten wir’s nicht. Als
bisher letztes politisches Gremium hatte sich der
Planungsausschuss mit dem Thema befasst und die Verwaltung
beauftragt, mögliche neue Standorte für Greyhound / CVJM zu (unter-)suchen,
unter ausdrücklicher Einbeziehung der CH (Nov. 2000). Unser
Standpunkt war klar und insoweit auch argumentatorisch
deckungsgleich mit den Stellungnahmen des Jugendring Neuss: Wenn
schon Verlagerung, dann in die Cretschmar-Hallen! Im
politischen Raum ging es beim Thema Omnibusbahnhof einige Zeit drunter und drüber.
Im
Sommer 2004 folgte dann endlich das vorläufige Ende der
politischen Unentschlossenheit in Hinblick auf die räumliche
Zukunft unseres Vereins. Die zuständigen Entscheidungsträger
der Stadt Neuss entschieden sich für unseren „Favoriten“,
den Umzug des Café Greyhound, des CVJM Neuss e.V. und des
Jugendringes Neuss (war bisher auf der Breite Str.) in die
Cretschmar-Halle 1. (Offiziell ist diese Nutzung der CH
allerdings ein provisorische Lösung (für 10 Jahre). - …doch
auch ein Provisorium kann „länger“ andauern.) Nachdem
der oft verwirrende Entscheidungsprozeß einige Jahre andauerte,
benötigte die Umsetzung dann erstaunlicherweise nur etwa ein
Jahr: -
Planung des Architekten -
Mietvertragsverhandlungen mit dem Jugendamt (unser „neuer“
Vermieter) -
fleißig arbeitende Handwerker -
viele, viele Dinge, die für den Umzug verpackt wurden -
Zwischenlagerung in Halle 2 -
Handwerker, die „5 min vor Schluss“ erst fertig werden à
unsere „sieben Sachen“ konnten erst am Eröffnungstag in die
neuen Räume gebracht und nur abgestellt werden (einrichten,
saubermachen oder gar dekorieren war nicht drin!) …
Am
06.07.2005 folgte dann die offizielle Eröffnung als
Jugendeinrichtung in der Cretschmar-Halle (Postanschrift:
Batteriestr. 1, 41460 Neuss), die früher u. a. als Tee-Lager
genutzt, nun aber schon jahrelang leer stand. Wie oben bereits
erwähnt, haben nun außer uns auch das Café Greyhound (neuer
Name: Greyhound Pier 1) und der Jugendringe Neuss eine neue
Bleibe gefunden und sich bereits mehr oder weniger häuslich
eingerichtet. Durch
eine „Haus in Haus“-Variante kann das Greyhound nun mehrere
Räume v. a. die
gesamte obere Etage nutzen. Nicht nur mehr Platz, sondern auch
die Errungenschaft der Mehrzweckhalle, eröffnen neue Nutzungsmöglichkeiten
(Kletterwand, Sport, Kino,…). Im
Erdgeschoss bezog in direkter Nachbarschaft zu uns der
Jugendring sein neues Büro. Wir,
der CVJM Neuss e.V., können uns nun in einem großen
Gruppenraum, einem kleineren Gruppenraum, einem Büro und einem
Lagerraum entfalten. Offiziell heissen unsere Räumlichkeiten
„Pastor-Schmidt-Heim“ in Anlehnung an unseren wichtigsten
Wegbereiter (siehe Geschichte).
Da wir immer noch dabei sind, nach und nach unsere „vier Wände“
schöner einzurichten und zu gestalten (Ideen, hilfreiche Hände
und Sponsoren aller Art sind jederzeit herzlich willkommen!),
ist immer noch kein Ende unserer Entwicklung in Sicht. Ganz
aktuell haben wir endlich einen Sponsor gefunden, der uns ein
paar schöne PCs zur Verfügung gestellt hat. damit haben wir
jetzt unseren Traum vom eigenen Internetcafé verwirklicht.
Unsere Jugendlichen haben nun die Möglichkeit, an zwei PCs
ihren Internetrecherchen nachzugehen. Außerdem wurde ein
Musikrechner eingerichtet, der bei Partys zum Einsatz kommt. Die
regelmäßigen Aktivitäten haben sich im Gegensatz zu unserer
Arbeit am Obusbahnhof insofern geändert, dass wir jetzt mehr
offene Jugendarbeit anbieten können, da wir unsere Räume nun
alleine nutzen. Nachruf:
Da
nach dem Umzug kein Untermieter mehr erlaubt ist, musste der
bosnischen Kultur- und Sportverein „Bosna i Hercegovina“
e.V. sich, nach anderen Räumen umsehen. Unsere „alte“ Bleibe, die ehemalige Kraftpoststation (Postanschrift: Am Omnibusbahnhof/Brückstrasse, 41460 Neuss) wurde inzwischen abgerissen. – Wir werden die 38 gemeinsame Jahre aber in guter Erinnerung behalten.
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